Verl (matt). Dieses Bild fällt aus dem Rahmen. Dieser Meinung war nicht nur die Jury des Lions-Clubs. Das Acryl-Bild von Melina Sprung ist nicht nur als der beste Beitrag im Distrikt Westfalen-Lippe ausgezeichnet worden, sondern hat es bundesweit auf den dritten Platz geschafft. Das Motto „Wir sind alle eins" hat die zwölfjährige Schülerin der Verler Gymnasiums nach Ansicht einer Expertenrunde am besten umgesetzt, indem sie bei ihrem Bild bewusst einen Kontrast zu erfolgreichen Plakaten vergangener Jahre gesetzt hat. „Ich wollte etwas anderes zeichnen, ohne Regenbogen und ohne Erdkugel", sagte die Siebtklässlerin bei der feierlichen Auszeichnung. Eine Vorstellung habe sie vorab schon gehabt, aber erst nach mehreren Entwürfen kristallisierte sich die konkrete Idee des Bilds heraus. Der Jury gefiel, außer der Idee, vor allem die Umsetzung. „Nicht nur, dass das Motto sehr gut umgesetzt wurde, sprach für Melinas Bild, sondern die Umsetzung, die Perspektive und damit auch die Proportionen, die Mimik und auch das harmonische Farbschema", liefert Cornelius Bury, evangelischer Pfarrer aus Warendorf und erstmals als Distriktbeauftragter Leiter des Friedens-plakat-Wettbewerbs, die Begründung, warum das Bild der Verler Schülerin unter den 380 Einsendungen heraussticht. Bundesweit der dritte Platz sei schon bemerkenswert, wie Bury ergänzte und der jungen Künstlerin ein Preisgeld von 75 Euro überreichte. Dass ihr Kunstwerk es bis an die Spitze schafft, damit
hat Melina Sprung nicht gerechnet „Ich habe die Bilder der anderen Schülerinnen und Schüler gesehen und hätte nie gedacht, dass ausgerechnet meins gewinnen könnte", sagt sie bescheiden. Seit dem Schulstart im Sommer hat Kunstlehrerin Susanne Freyer mit Melinas Klasse, der 7c, an der Entwicklung der Plakate gearbeitet und dabei beobachtet, dass die Preisträgerin immer sehr selbst-ständig an ihrem Bild gearbeitet hat und das auch noch in den Herbstferien. Bereits zum 15. Mal nimmt das Verler Gymnasium an dem jährlich ausgeschriebenen Kunstwettbewerb teil. „Weil dieser Wettbewerb gut zu uns als junge Unesco-Projektschule passt, die den Weltfrieden als Grundgedanken in sich trägt", liegt Schulleiter Matthias Hermeler die Teilnahme seiner Schule an dem Lions-Plakat-Wettbewerb besonders am Herzen. „Ich finde ihn wichtig, weil er Jugendliche im Sozialen, Empathischen und Intellektuellen fordert und fördert", betonte Dieter Aspelmeier, Lions-Club-Mitglied Gütersloh-Teutoburger Wal und ehemaliger Direktor des Verler Gymnasiums, im Rahmen der Preisvergabe. Das Verler Gymnasium war in der Vergangenheit immer wieder mit Beiträgen erfolgreich. Im vorigen Jahr entschied sich die Auswahlkommission der Lions für ein Bild von Lutz Jakob-torweihen. Es überzeugte durch ruhige, gedeckte Pastellfarben statt knalligem Blau und der Weltkugel im Zentrum. Melina Sprung hatte sich für einen ganz anderen Ansatz entschieden.